Joseph Roth - Hotel Savoy
1. Joseph Roth
Joseph Roth wurde 1894 in Wolhynien geboren. Er war einer der größten österreichischen Romanciers, schuf ein gewaltiges Werk an Romanen, Erzählungen, Essays, Kritiken und Feuilletons. Er lebte von der Unterstützung durch wohlhabende Verwandte, wurde zum Ehrgeiz angehalten. Roth besuchte das deutsche humanistische Gymnasium in Brody, das wegen seiner Strenge bekannt war. Später studierte er in Wien Germanistik und Philosophie. Er begann Gedichte zu schreiben, auch Novellen, und einiges in Zeitungen veröffentlichen. Heimgekehrt, wurde Joseph Roth Journalist: um leben zu können, und aus Verzweifelung über die vollkommene Unfähigkeit aller Berufe, ihn auszufüllen. Er schrieb u. a. für die Wiener Zeitung „Der Neue Tag“, die Alfred Polgar und Egon Erwin Kisch zu ihren Mitarbeitern zählte. Später siedelte er nach Berlin über, schrieb für den „Berliner Börsen-Courier“, den „Vorwärts“, wurde ständiger Mitarbeiter der „Frankfurter Zeitung“ und bereiste Europa in ihrem Auftrag. Joseph Roth suchte Heimat in der deutschen Sprache. Seit er 1933 in die Emigration ging, fühlt er sich mehr denn je im Land „Staatenlos“ zu Hause. Er sucht Heimat im Kampf, schreibt Artikel gegen die braune Barbarei. Neben Arnold Zweig, Heinrich Mann, Franz Werfel, Johanes R. Becher, Alfred Wolfenstein, Lion Feuchtwanger, Alfed Döblin, Berthold Brecht und vielen anderen Antifaschisten tritt er in Veranstaltungen auf, die der „Schutzverband deutscher Schriftsteller“ in Paris unternimmt. Joseph Roth starb 1939 als jüdischer Emigrant in einem Pariser Armenspital.
2. Časové zařazení díla, společenskohistorické souvislosti
Der Roman handelt im Sommer 1919 in Lodz. Im Roman wird der gesellschaftliche Umbruch der Nachkriegszeit analysiert.
3. Stručný obsah díla
Nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft in Sibirien
kehrt Gabriel Dan heim und quartiert sich im Hotel Savoy ein. Er ist
ohne Gepäck anmarschiert und bekommt Zimmer 703 - eines der billigsten -
im sechsten Stockwerk. Das Riesenhotel Savoy hat 864 Zimmer und alle
sind belegt. Gabriel, der weder Eltern, Weib noch Kind hat, macht einen
Bittgang zu seinem Onkel Phöbus Böhlaug, der in der Stadt in Saus und Braus
lebt. Der schäbig angezogene Soldat bekommt von der geizigen Verwandtschaft
lediglich einen abgetragenen Anzug geschenkt.
Die Gäste der oberen Hotel-Etagen können ihre Rechnung nicht bezahlen. Der alte
Liftboy Ignatz leiht jedem Geld, der Koffer hat. Die armen Schlucker
unter den Hotelgästen fürchten sich vor den Kontrollgängen des Hoteldirektors
Kaleguropulos. Es geht das Gerücht, dass der Direktor ein Grieche sein soll.
Gabriel bekommt ihn nicht zu Gesicht und will hinter das Geheimnis des
unsichtbaren Direktors kommen. In den unteren Etagen wohnen die Reichen. In der
Hotel-Bar müssen nachts junge Mädchen, die keinen Koffer mehr zu verpfänden
haben, sich vor Fabrikanten und Häusermaklern nackt ausziehen.
Gabriel verliebt sich in die junge Varieté-Tänzerin Stasia, die direkt über ihm
im siebten Stockwerk wohnt. Gabriel hat einen Nebenbuhler - seinen Cousin
Alexander Böhlaug. Alexander, Student in Paris, quartiert sich im Savoy
ein, um Stasia nahe zu sein. Der Kroate Zwonimir Pansin kehrt heim. Gabriel
nimmt den Soldaten in seinem Zimmer auf. Zwonimir will in der Stadt eine
Revolution machen. Der künftige Revolutionär lernt sofort Stasia kennen und
berichtet Gabriel: Die Kanaille ist in dich verliebt. Gabriel korrigiert
den Freund: Stasia ist ein gutes Mädchen. Stasia will belagert werden.
Das erkennt der verstockt schweigende Gabriel zu spät. Alexander macht das
Rennen.
Zwonimir und Gabriel finden Arbeit. Auf dem Güterbahnhof verladen sie
Hopfenballen zum Transport nach Deutschland. Ein Flut von Heimkehrern ergießt
sich in die Stadt. Gabriel fühlt sich mit den Ankömmlingen eng verbunden, wenn
er an den Krieg zurückdenkt: Wir waren im grausamsten Augenblick unseres
Lebens eine einzige Angst. Nicht nur die Lage der zahlreichen in der Stadt
herumlungernden Heimkehrer ist hoffnungslos. Auch die Arbeiter aus Herrn
Neuners Borstenreinigungsfabrik, die gewöhnlich in ihrem fünfzigsten
Jahr an Lungenbluten sterben, begehren auf. Zwonimir mischt
sich unter die Murrenden; wiegelt das Volk zum Widerstand auf.
Da erscheint die Rettung aus der wirtschaftlichen Misere: Henry Bloomfield,
Milliardär aus den USA, besucht die Heimatstadt. Gabriel wird sein Sekretär.
Bloomfield erfüllt keineswegs die in ihn gesetzten Erwartungen. Er sucht nur
das Grab seines Vaters auf und macht sich klammheimlich aus dem Staube, kurz
bevor ganze Völkerscharen revoltierend gegen das Hotel Savoy
ziehen. In der Hotel-Bar greift Fabrikant Neuner noch nach den
Brüsten der nackten Mädchen. Da wirft einer der Revolutionäre eine
Handgranate ins Hotel. Die ganze Bargesellschaft flüchtet. Die Bewohner
der oberen Etagen haben das Savoy längst verlassen. Militär rückt gegen
die Aufständischen an. Das Hotel brennt in allen Stockwerken. Die Menge
stürmt das Savoy. Es stellt sich heraus, Ignatz war Kaleguropulos. Er
kam in den Flammen seines Hotels um.
4. Vnitřní rozbor díla
Das Thema dieses Romans ist die Analyse jüdischen Geists und Schicksals.
Der Ich-Erzähler Gabriel erzählt über die Leute, die nach dem Krieg im Hotel wohnen und wie die Revolution das heruntergekommene Hotel Savoy erreicht und zerstört.
In diesem höchst poetischen Roman schildert Roth einen Zauberberg, dem alle Gesellschaftsschichten verfallen. Die Reichen schlemmen, und die Armen gehen zugrunde: auf den Friedhof oder in die Bar als fleischerne Kulise für besorgte Gespräche der Fabrikanten. Oder sie gehen auf den Grund der Dinge, wie Zwonimir, urkräftig, unbekümmert, Revolutionär von Geburt. Die Heimkehrer aus russischer Gefangenschaftbringen den Atem der Revolution. Er entfacht die Flammen, in denen die Welt des Hotel Savoy zusammenbricht und viele wunderbare und wunderliche Menschen begräbt.
Dieses Werk wird in 30 Kapiteln geteilt und wurde vom 9. Februar bis 16. März 1924 in der Frankfurte Zeitung vorabgedruckt.
Figuren:
Gabriel Dan, Heimkehrer
Zwonimir Pansin, Heimkehrer, Kroate, Gabriels treuer Freund
Phöbus Böhlaug, Gabriels Onkel
Alexander Böhlaug, sein Sohn
Stasia, Varieté-Tänzerin
Liftboy Ignatz, alias Kaleguropulos, Besitzer des Savoy
Henry Bloomfield, Milliardär
Herr Neuner, Fabrikant
Hirsch Fisch, "Lotterieträumer"
Quelle:
- Roth, Joseph: Hotel Savoy. Kiepenheuer & Witsch. Köln, 1964
- Roth, Joseph: Hotel Savoy. Český spisovatel, a. s.. Praha, 1995. Přeložili Věra a Karel Houbovi.
- http://de.wikipedia.org/wiki/Hotel_Savoy
- http://www.pwf.pragonet.cz/news_001_cz.asp
- http://dankl.cz/Show.aspx?ID=1727