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10.3.2008

…das ist Kurrent-Schrift. Und da ist mindestens einmal der Anfangsbuchstabe von Kamnitz ein K. Du kannst das sehen:

http://www.univie.ac.at/igl.geschichte/staudacher/materialien/kurrent_alphabet.html

Das R sieht anders aus. Besonders bei deiner zweiten Eintragung ist das schön sichtbar.

Holger Ebermann

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11.3.2008

 

Die Eingabe der beiden Ortsvarianten "Ramnitz" und "Kamnitz" jeweils in 

Verbindung mit dem Begriff "Böhmen" hat für Ramnitz nur ein Ergebnis in Pommern 

ergeben; Kamnitz ergab aber Verweise auf Orte dieses Namens in Böhmen (heute 

Tschechien) wie folgt:

Windisch-Kamnitz  (Srbska-Kamenice / Böhmen,

Česká Kamenice (Böhmisch  Kamnitz)

Kamnitz an der  Linde

In Tschechien gibt es einen Fluß  dessen deutscher Name ebenfalls Kamnitz war

 

Vielleicht können Sie unter den  oben genannten Orten suchen, ob es dort vor

1945 Familien mit dem - allerdings  häufigen - Namen Müller gab.

Sie sollten auch nachforschen,  ob die Kirchenbücher dieser Orte noch

erhalten sind. Da Sie über genaue Geburts-  und Sterbedaten verfügen, könnte man auch

so feststellen, welcher der Orte  infrage kommt.

Ich will auch nicht  ausschließen, daß alle drei oben genannten Bezeichnungen

denselben Ort  meinen; Windisch=Wendisch hat in manchem Gebrauch einfach die

Grundbedeutung  Slawisch.

Viel Glück

Dietrich  Gröning

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11.3.2008

 

Soeben lese ich im Internet unter dem Stichwort "Weltkrieg in Jonsbach bei 

Böhmische Kamnitz" auf einer kleinen Landkarte, die man durch antippen 

vergrößert, daß Ceska Kamenice und Srbska Kamenice nur ein paar Kilometer aus 

einander und nicht weit von der Elbe und offenbar nahe der Grenze zu Deutschland 

liegen.

Dietrich  Gröning

 

 

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18.3.2008

das ist ja großartig!!!

((Die Schriftnamen sind ein Kapitel für sich, sowohl bei Handschrift als auch im Druckwesen streiten sich die Fachleute seit ewigen Zeiten herum, wie es denn nun richtig heißen soll. Es ist alles ein bißchen richtig und ein bißchen falsch. Ich verwende hier jetzt mal "Kurrent-" und "Rundschrift".))

Die Schrift ist eine Mischung aus Kurrent- und Rundschrift, was grundsätzlich mit sich bringt, daß zweifelhafte Buchstabenformen auftauchen.

In der Kurrentschrift ist das K vom R leicht zu unterscheiden, wenn man das obere Ende des senkrechten Strichs anschaut - beginnt er von links mit einem Anstrich, ist es ein R, während ein "Fähnchen" nach rechts zu einem K gehört.

Damals schrieb man für gewöhnlich Kurrentschrift; wer ein bissele "Eindruck schinden" wollte, also etwas für wichtig hielt (oder auch sich in den Anschein setzen wollte, gebildet zu sein), der mischte Rundschrift ("lateinische Buchstaben") darunter, weil man bei der Arbeit der "besseren Stände", sprich Akademiker usw., Rundschrift sah.

Das kann bei einem großen R dazu führen, daß ein bloßer Zierschnörkel in gleicher Weise gesetzt wird wie das "Fähnchen" des K.

In der Chronik aber ist es ganz bestimmt ein K.

Wie sich aus der Eintragung zu 5. ergibt, heißt sogar der Gerichtsbezirk Kamnitz.

(Mal schnell: "11. Juli 1852, früh 8 Uhr, Johann Müller, Strumpfwirkermeister in Kamnitz, No. 263, ehelicher Sohn des + Johann Müller, Strumpfwirkermeister in Kamnitz No. 283 und der + Franziska geborene Henkel, ebendaher No. 21, Gerichtsbezirk Kamnitz, 53 Jahre alt. Nervenfieber laut Totenbeschau." ...)

Auch sonst tauchen Strumpfwirker sehr oft auf dieser Seite auf.

Tobias

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01.04.2008

 

Ahoj, Karel,

mit Fotos ist da in der Regel nichts zu wollen; um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen, müßte man recht viel Aufwand betreiben (bei den herkömmlichen, chemischen Fotos nannte man das "Repro-Fotografie"), mehr als dem Normalverbraucher lieb ist. Elektronische Fotoapparate und das .jpg-Verfahren sind für Bilder geschaffen, wie sie bei Fotos eben üblicherweise anfallen - sie sollen als Gesamtheit, als Gesamteindruck "gut" wirken, nicht Einzelheiten scharf wiedergeben.

Wenn man mit wenig Aufwand gute Ergebnisse haben will, ist ein Scanner - wie er in wohl jedem Büro und den meisten Haushalten steht - der richtige Weg, und mit dem unter http://tsfsi.phpbb.li/ftopic289.html&sid=8c290355c8f44da5cee5079f417d6d96 (dort der 03. April 2007) beschriebenen Verfahren läuft es rasch und ohne Probleme, auch bei älteren Geräten.

Ich schicke Dir gleich mal eine damit erzeugte Beispielgrafik. Sie ist mit knapp 220 kB kleiner als das Chronik-Foto, umfaßt aber zwei gedruckte Buchseiten, von denen eine neben etwas Text vor allem aus einer großen Illustration besteht, die aus unzähligen feinen Strichen und Schraffuren zusammengesetzt ist.

Wenn Du im Chronik-Foto eine Einzelheit näher betrachten willst und die Grafik dafür größer anzeigen läßt, dann siehst Du: je größer die Darstellung, desto weniger kannst Du erkennen, es verschwimmt alles immer mehr.

Versuchst Du das gleiche mit der Beispielgrafik, kannst Du hingegen jede Einzelheit immer deutlicher erkennen, je größer die Darstellung wird. Du kannst jeden noch so feinen Strich der Illustration erkennen, die Verzierungen an den Buchstaben und jeden einzelnen auch der winzigen Druckbuchstaben, mit denen man unten auf der rechten Buchseite den Druckbogen gekennzeichnet hat.

Am vernünftigsten für die Chronik ist, den Text abzutippen und mit den Grafiken zusammen ins Netz zu stellen. Damit ist der Text über Suchmaschinen zu finden, egal wo in der Welt jemand sitzt und seine Wurzeln bis nach Kamenice verfolgt, und sei es über die Namen der Kaplane, die in der Chronik erwähnt sind. Und auch der Text an sich ist interessant.

Den Text schreibt man am besten hintereinanderweg ab, die Eigenheiten der Namen, Schreibungen, Buchstabenformen usw. lassen sich so am leichtesten klären.

Das habe ich inzwischen versucht, bin aber schon beim Eintrag zu 1. steckengeblieben, das Foto ist einfach zu undeutlich, die Buchstabenformen sind nicht zu erkennen, zu oft ist es mehr geraten als gelesen.

Ein paar Beispiele: Über der dritten Zeile ist rechts etwas nachträglich dünn hinzugesetzt worden, das man aber nicht entziffern kann. Am Schluß des Eintrags zu 1. gibt es eine Anmerkung, daß nach einer anderen Quelle der Vater nicht Zacharias, sondern Johann Christoph Müller geheißen habe - wie diese Anmerkung genau lautet, ist der verschwommenen Abbildung wegen nicht zu erkennen.

Kurz, es hat so keinen Sinn, ich mußte aufgeben.

Also, wenn Ihr - Du und Deine Nachbarn - mögt, dann versucht es doch noch einmal, mit einem Scanner und wie beschrieben. Es lohnt sich bestimmt. Mit den Grafiken kann ich dann sicher viel mehr herausbekommen.

Ich will Euch natürlich zu nichts drängen. Es wäre einfach schön, wenn die Chronik elektronisch zugänglich würde - wer weiß, wem in der Welt man damit so alles eine Freude macht, und sei es auch nur, daß er den damaligen Sprachgebrauch genießt. Auch für die heutigen Kamenicer ist es bestimmt interessant. Und natürlich: es ist die Chronik von Kamenice ...

Übrigens, in der zweiten Zeile ist ein Ort erwähnt; da dem Schreiber Kurrent- und Rundschrift durcheinanderpurzelten, ist nicht klar, wie der Ort genau heißt - Kaiserswald, Kaiserswaldl oder Kaiserswalde wären möglich, denn der Schluß des Wortes könnte ein Verzierungsschnörkel sein oder der etwas verunglückte Versuch, dem als Kurrent-d begonnenen d den Abstrich des Rundschrift-d zu geben, den ein Kurrent-d nicht hat, oder die schwungvolle Überleitung des Kurrent-d in ein l oder Rundschrift-e. Die Rede ist ferner noch von einer "Schluckenauer Herrschaft" (was wahrscheinlich einen Bezirk oder derlei meint).

Solche Sachen lassen sich meist herausbringen, wenn man sich den ganzen Text vornimmt. Wie gesagt, wenn ich irgendwie helfen kann, gib Bescheid.

Und auch sonst, falls irgend jemand eine ähnliche Sache hat, kann er sich gern an mich wenden.

Derlei ist ja einer der wenigen Ausnahmefälle, in denen die "Machmalfix-Maschine" (na, wer hat laut Serie heute Geburtstag? - s. aber http://tsfsi.phpbb.li/ftopic317.html 17. April 2007) und das Internetz mal zu etwas nütze sind.

Freundliche Grüße an alle

Tobias 

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Antwort vom 02.04.2008

Hallo Tobias,

alles was Du schreibst, ist klar und deutlich. Sicher hast Du Recht. Was jedoch mein riesiges Problem ist – der Zeitaufwand. Ich habe (und schon sehr langfristig) große Probleme, wenigstens etwas Freizeit zu haben. Die kleinen Momente, die mir dann (meistens erst nachts) zur Verfügung stehen, nutze ich für die Tätigkeiten, die ich bevorzuge – und weil ich verhältnismäßig viele Interessen habe, fehlt mir die Zeit immer wieder und überall. Das ist der Grund, warum ich der Chronik nicht mehr Zeit widmen kann.

Deine Bereitschaft zu helfen schätze ich sehr. Meinerseits wäre es jedoch unfair, Deine Zeit in Anspruch zu nehmen (den Text abzutippen ist zwar am besten, jedoch sehr zeitaufwendig). Ich selbst versuchte die Texte direkt in der (Original-) Chronik zu lesen und trotzdem machte es mir Probleme (Kombination der alten deutschen Schrift – Manuskript - und Sprache).

Noch mal vielen Dank für alles!

Mit herzlichen Grüßen

Karel

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